Frontinus-Gesellschaft e.V.

Antoninisches Nymphaeum, Sagalassos, Türkei

Römerkanal-Informationszentrum in Rheinbach eröffnet

24.10.2019

Es ist der Initiative einer Gruppe von Römerkanal-Freunden zu verdanken, dass dieses Informationszentrum den Wanderern, aber auch den übrigen interessierten Bürgern, auf dem Römerkanal-Wanderweg zur Verfügung steht. Hier in Rheinbach hat man sich im Jahre 2008 zusammengetan, um den „Freundeskreis Römerkanal e.V.“ zu gründen. Ziel dieses Vereins war es von Anfang an, ein solches Informationszentrum zu gründen. Mit Unterstützung der Stadt Rheinbach als Bauherr konnten öffentliche Mittel sowie durch den Freundeskreis Römerkanal e.V. Stiftungs- und Sponsorengelder generiert werden.

Ein wichtiger Partner ist der Naturpark Rheinland, denn der Zugang zum Römerkanal-Informationszentrum kann durch das Naturparkzentrum des Naturparks Rheinland erfolgen.  Weiterhin angegliedert ist das Glasmuseum der Stadt Rheinbach, so dass den Besuchern im Himmeroder Hof ein breites Kulturangebot  zur Verfügung steht.

Die wissenschaftliche Leitung der Ausstellung liegt in Händen von Prof. Dr. Klaus Grewe, der als ehemaliger Mitarbeiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland den Römerkanal ein halbes Jahrhundert lang intensiv erforscht hat.

In der Ausstellung wird in drei Abteilungen in verschiedene Themenbündel der Aquäduktforschung eingeführt. Damit gibt die Ausstellung einen Überblick über den neuesten Forschungsstand der Römerkanalforschung. Das Römerkanal-Infozentrum wird somit zu einer wichtigen Anlaufstelle für alle technikgeschichtlich interessierten Mitbürger und natürlich auch zum außerschulischen Lernort für den heimatkundlichen und technischen Unterricht. Der Freundeskreis Römerkanal e.V. steht bereit, die Inhalte des Infozentrums didaktisch umzusetzen und bietet begleitend zur Ausstellung Vorträge, Führungen und Sonderprogramme an.

Abt. 1: Die Technik des römischen Wasserleitungsbaus

Im Aquäduktbau der Römerzeit wird eine Technik sichtbar, die Laien und Fachleute auch heute noch erstaunen lässt. Es scheint, als hätten die römischen Ingenieure den Wasserleitungsbau genutzt, um das ganze Spektrum ihres Könnens aufzuzeigen. Die Ausstellung zeigt die schönsten und aufwändigsten Beispiele aus dem Aquäduktbau im gesamten römischen Weltreich.

Abt. 2:  Die Eifelwasserleitung – Deutschlands großartigster Technikbau der Römerzeit

Keine Wasserleitung im Imperium Romanum ist so gut erforscht wie die römische Eifelwasserleitung nach Köln, und in kaum einer anderen Wasserleitung wurden technische Elemente des antiken Wasserleitungsbaus in einer Vielfalt vorgefunden, wie hier am Rhein. Hier gelang es erstmals, die Einteilung einer antiken Baustelle in Baulose archäologisch nachzuweisen. Die Ausstellung gibt mit Fotos, Originalfunden und Modellen einen tiefen Einblick in die Vielfalt dieses grandiosen Technikbaus.

Abt. 3:  Vom Kalksinter zum Aquäduktmarmor – Ein Exportschlager des Rheinlands im Mittelalter

Die Vorliebe der Römer für kalkhaltiges Wasser hatte zur Folge, dass sich auf den Sohlen und an den Wandungen ihrer Wasserleitungen massenhaft Kalksinter absetzte. In Ermangelung anderer Schmucksteine hat man diesen vor allem im Mittelalter abgebaut und als „Aquäduktmarmor“ genutzt, um die Bauten der Romanik auszuschmücken. Die Ausstellung zeigt eine umfangreiche Aquäduktmarmor-Sammlung mit mittelalterlichen Exponaten aus Kalksinter der Eifelwasserleitung. Die in dieser Vitrine zu sehende Altarplatte ist ein besonders schönes Exemplar.

Zur Ausstellung ist im Regionalia Verlag, Rheinbach unter dem Titel: „Aquädukte – Wasser für Roms Städte“ ein Begleitband erschienen (Informationen zu diesem Band finden Sie hier .). Auch der neue Wanderführer des Eifelvereins „Der Römerkanal-Wanderweg – ... wie das Wasser laufen lernte“ ist eine nützliche Ergänzung zur Thematik, denn er begleitet den Wanderer von Nettersheim bis Köln und trifft auf halber Strecke auf das Römerkanal-Infozentrum (Informationen zu diesem Wanderführer finden Sie hier ).            

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